Warum Optionshandel
7 Gründe warum Optionshandel Sinn macht
Es ist immer sinnvoll, sich finanziell Fortzubilden und seine finanzielle Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Im Optionshandel gibt es sieben Punkte, die mich davon überzeugt haben, das Thema genauer zu betrachten. Die “Edges of Options Trading” beschreiben in Kurzform welche Vorteile der Optionshandel bringt:

1) Höhere Wahrscheinlichkeit Gewinn zu machen
Wer eine Aktie kauft hat vereinfacht gesagt eine Chance von 50%/50% mit der Aktie Gewinn zu machen. Natürlich zeigt die Historie, dass Aktienmärkte langfristig steigen (und ich bin überzeugt davon, dass sie es auch künftig noch tun werden) – aber insbesondere kurz- oder mittelfristig ist die Frage nach der Gewinnwahrscheinlichkeit einem Münzwurf recht nahe. Wer mit Optionen handelt, handelt hingegen mit (bepreisten) Wahrscheinlichkeiten. Sich diese Wahrscheinlichkeiten zu nutze zu machen und durch das Gesetz der großen Zahlen sich dem langfristig positiven Erwartungswert anzunähern ist einer der Kernaspekte des Optionshandels. Das ähnelt sich dem Spiel im Casino: Das einzelne Roulettespiel hat nur eine Gewinnwahrscheinlichkeit von knapp über 50% für das Kasino – am Ende (langfristig) gewinnt es jedoch nicht nur nach dem Sprichtwort – immer.
2) Sichere Einnahme von Optionsprämien
Vollkommen egal was das Underlying oder der Markt macht: Die, durch den Verkauf einer Option, eingenommene Optionsprämie bleibt beim Verkäufer.
Dies ist auch ein Grund warum der Optionsverkauf eurer Positionsrisiko im Vergleich zum direkten Kauf eine Aktie sogar mindern kann.


3) Optionen sind eigentlich “zu teuer”
Optionspreisen liegt das so genannte “Black-Scholes-Merten Modell” zugrunde. Neben der Restlaufzeit und dem Verhältnis von aktuellem Preis und Strike-Preis der Option, bestimmt insbesondere die implizite Volatilität – also die vom Markt antizipierte Schwankungsbreite des Underlyings – den Preis einer Option. Studien zeigen, dass diese Schwankungsbreite die realisierte Schwankungsbreite im Durchschnitt überwiegt. Denkt man an die Versicherungsanalogie macht dies auch Sinn: Die Gesamtmenge eingenommener Versicherungsprämien muss die realisierte Höhe von Schäden übersteigen. Diese Überbepreisung kommt dem Optionsverkäufer zu Gute.
4) Rückkehr der impliziten Volatilität zu ihrem Mittelwert
Die in 3) bereits angesprochene implizite Volatilität einer Option ist kein statischer Wert. Je nach Marktlage kann die implizite Volatilität stark schwanken – und mit ihr die Preise von Optionen. Die implizite Volatilität steigt oder sinkt aber nicht unendlich stark, sondern kehrt langfristig zu einem Mittelwert zurück. Man spricht von der “Reversion to the mean”. Dies kann sich der Optionsverkäufer zu nutze machen, in dem er die Volatilität über die Nutzung entsprechender Kennzahlen (absolute IV, IVR, IV-Percentile…) aktiv mit in den Handel einbezieht.


5) Mehr Rendite durch aktives Positionsmanagement
Backtestingstudien zeigen, dass man durch aktives Management von Optionspositionen die Gesamtrendite steigern kann. Dies hängt unter anderem damit zusammen, dass beispielsweise der Zeitwertverfall einer Option nicht linear ist, denn die meisten Optionen realisieren über 50% Ihres Gewinnes in der Hälfte Ihrer Laufzeit. Wer aktiv handeln möchte, kann diese Positionen also vorzeitig wieder zurückkaufen. Wer diese Gegebenheiten versteht und aktiv für sich nutzt senkt Risiken und erhöht gleichzeitig seine Rendite.
6) Transparenz und Marktzugang
Während Optionshandel in der Vergangenheit fast ausschließlich professionellen und institutionellen Finanzmarktakteuren vorgehalten war, hat heutzutage quasi jeder/jede Zugang zu einer schier unendlichen Menge an Informationen. Das sorgt nicht nur dafür, dass Privatpersonen grundsätzlich am Terminmarkt teilnehmen können, sondern erhöht auch die Effizienz der Märkte und spricht gegen den augenscheinlichen Nachteil, den man Privaten Händlern gegenüber den “Big Playern” zuschreiben könnte.


7) Sich für Opportunitäten bezahlen lassen
Wer Optionen verkauft lässt sich für (verpasste) Opportunitäten bezahlen. Beispiel: Wer Limit-Orders unterhalb des aktuellen Marktpreises einer Aktie nutzt, profitiert nicht, wenn die Aktie sich nach oben entwickelt. Durch den Verkauf einer Put-Option und der Einnahme der Optionsprämie profitieren wir aber in diesem Fall trotzdem, denn die Optionsprämie bleibt beim Optionsverkäufer. Man läst sich also für eine vermeintlich verpasste Chance bezahlen. Auch wenn die Aktie unterden Limitorder bzw. Put-Strike fällt ist der Verkäufer der Option bei Auslösung der Option durch einen in Summe veringerten Einkaufspreis besser gestellt.
Natürlich haben alle diese Punkte nochmals verschiedene Nuancen, auf die wir in den einzelnen Lektionen detailliert eingehen. Zusammenfassend kann man aber sagen, dass der Handel und insbesondere der Verkauf von Optionen ein überzeugendes Konzept ist, da die Ansätze auf Basis rational zu erklärender Punkte fundieren.